Haltungsform der Pute
Putenhaltung als umfangreiches Thema
Stalleinrichtung
In einem typischen Putenstall, betrieben von Bäuerinnen und Bauern im Haupt- oder Vollerwerb, befinden sich mehrere tausend Puten in einer länglichen Halle. Die Ställe bestehen aus einer Ebene, wobei der Boden in der Regel mit Hobelscharten eingestreut ist. Die Puten haben die Freiheit, sich im Stall zu bewegen. Häufig werden männliche und weibliche Tiere im selben Stall gehalten, jedoch durch Wände oder Gitter voneinander getrennt. Die Einstreu wird während des gesamten Mastdurchgangs nicht entfernt, sondern kontinuierlich ergänzt, um die Hygiene zu gewährleisten.
Tierwohl
Obwohl Puten ausreichend Futter, Wasser und ein trockenes Stallklima haben, ist die Befriedigung ihrer natürlichen Verhaltensweisen eine Herausforderung. In konventionellen Ställen sind Tränken, Futtertröge, Einstreu und die Anwesenheit von Artgenossen die einzigen Beschäftigungsmöglichkeiten. Weitere Materialien zur Beschäftigung sind nicht vorgeschrieben. In der Bio-Haltung bieten hingegen die abwechslungsreichen Ausläufe zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten, die den Tieren guttun.
Tiergesundheit
Antibiotika werden in der Putenmast nur bei Krankheit eingesetzt und nicht routinemäßig. Nach einer Behandlung wird eine Wartefrist eingehalten, um sicherzustellen, dass keine Rückstände im Fleisch verbleiben. Insgesamt wurde der Antibiotikaeinsatz in der österreichischen Putenhaltung in den letzten Jahren deutlich reduziert.
Aufgaben der Bäuerinnen und Bauern
Die tägliche Pflege der Puten umfasst mehrere Kontrollgänge durch den Stall, um sicherzustellen, dass Futter, Wasser und Einstreu in einwandfreiem Zustand sind. Kranke oder verletzte Tiere werden isoliert und bei Bedarf behandelt. Verstorbene Puten werden fachgerecht entsorgt.
Besatzdichte
Die Besatzdichte, also die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter, ist in Österreich gesetzlich auf 40 Kilo pro Quadratmeter limitiert, was den Puten mehr Platz und bessere Luftqualität im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bietet. Dieser Vorteil trägt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Tiere bei, bringt jedoch wirtschaftliche Herausforderungen für die Landwirte mit sich.
Biohaltung
In der Bio-Haltung steht jeder Pute mindestens 10 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung, der in der Regel aus Wiesen und Erdflächen besteht. Der Stall bietet den Küken Schutz und Wärme, insbesondere in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen. Eine ausschließliche Freilandhaltung ist in Österreich aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht üblich, da die Puten besonders im Winter einen Stall benötigen.